Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern!? von Udo Pollmer

… oder soll es doch lieber ein Knoblauch sein oder ein Bier …

Es gibt Menschen, die essen einen Apfel mit Stumpf und Stil. Dann sollen Sie ihn so essen. Andere wiederum schälen lieber den Apfel. Doch dann kommt schon die erste „Ernährungspolizei“, ein Nachbar, ein Freund, und verkündet lautstark: „Die Schale ist doch das Gesündeste überhaupt, die kannst Du doch nicht wegtun.“ 

Jetzt gibt es aber Todesfälle, durch den Verzehr von Apfelschalen, weil dort natürliches Apfelwachs drauf ist, und es gibt Menschen, deren Leber kommt mit diesem Apfelwachs nicht zurecht. Und auf dem Todesschein steht dann „Paraffin-Leber“. Normalerweise macht das nichts, dann schälen diese Menschen eben ihre Äpfel. Das Problem entsteht erst, wenn die „Ernährungspolizei“ sagt: „Du musst das essen, das ist gesund!“

Dann gibt es Menschen, die können den Apfel nur gekocht essen, wie z.B. Allergiker. Dann essen diese eben ein Apfelmus. Und der nächste Mensch kann gar keinen Apfel essen, der hat vielleicht ein Problem mit dem Fructoseüberschuss im Apfel und dem Sorbit. Dann essen diese Menschen eben keinen Apfel.

Was soll man tun, wenn es einem nicht schmeckt? Wenn man das Gefühl hat, man macht es nicht richtig? 

Udo Pollmer sagt dazu: 

„Ich verstehe das Problem fast gar nicht, denn wenn Sie den Apfel mögen, dann essen Sie ihn. Und wenn Sie ihn nicht mögen, dann lassen Sie es eben bleiben. Die Nahrungsmittel sollten für Sie bekömmlich sein. Ganz einfach aus einem logischen Grund. Wenn es Ihnen nicht bekommt, und sei es noch so gesund, dann war es eben für Sie nicht gesund, weil Unbekömmliches nicht gesund sein kann. Lebensmittel müssen bekömmlich sein!

Kein Tier kommt auf die unsinnige Idee und sagt: „Oh, ich muss ja heute noch etwas Gesundes essen, etwas was ich zwar nicht mag und mir nicht bekommt, aber dann geht es mir besser. Dann bekomme ich keine Zivilisationskrankheiten. Und keine „Ernährungspolizei“ schimpft mit mir.“

Tipps einer 100jährigen Patientin, ehemals Hebamme

• Aufgewärmtes Essen übersäuert den Körper. Ein harmonischer Organismus bezüglich Säure- und Basenmilieu, wird eine kurzfristige Übersäuerung wieder ausgleichen. Ein schon übersäuerter Körper mag auf noch mehr saures Essen „sauer“ reagieren.

• Nicht zu vielerlei Essen auf einmal auf dem Teller. Oder Essen Sie einfach. Bestimmte Nahrungsmittel können vom Magen oftmals nicht gleichzeitig verdaut werden, z.B. Eiweisse und Kohlenhydrate/Stärke.

Zehn Regeln für eine gesunde Ernährung nach TCM

• Essen Sie echtes und lebendiges Essen. Keine industriell gefertigten Produkte. Alle chemischen Emulgatoren, Stabilisatoren, Aroma- und Konservierungsstoffe etc. sind unserem Organismus von Natur aus fremd. Lebendiges Essen verdirbt zwar schnell. Doch nur solche Lebensmittel beinhalten natürliche Pilze und Bakterien, die das innere Milieu in unserem Körper ausgleichen helfen.

• Essen Sie einfach und weich. Einfach heisst, nicht allzu viele Komponenten auf dem Teller. Weich zu essen bedeutet, leicht verdauliche Speisen zu bevorzugen. Zu den sog. harten Lebensmitteln gehören vor allem feste Nüsse, gebratene, fette, ölige und schwer verdauliche Lebensmittel, wie Rohkost, Milchprodukte und Vollkornprodukte. Insbesondere ist es für ältere Menschen ratsam, bevorzugt weich zu essen.

• Essen Sie pflanzliches Essen. Reduzieren Sie einen übermässigen Fleischverbrauch. Pflanzliche Lebensmittel tun unserem Körper gut, insbesondere die sog. grünen Gemüsesorten und Hülsenfrüchte. 

• Essen Sie hausgemachtes Essen. Viele Menschen wollen für die Qualität der Lebensmittel zum Nachteil der Quantität wenig investieren. Besser Sie zahlen mehr und essen weniger. Ideal ist es natürlich aus dem eigenen Garten, eigenhändig gekocht und genüsslich konsumiert.

• Essen Sie mässig, langsam und kauen Sie gut. In dieser Zeit gilt dies mehr denn je oder „wer langsam fährt, fährt am weitesten“. Denn das Wesen einer Delikatesse liegt im ersten, nicht im letzten Bissen. Wer weniger isst, geniesst alles viel mehr. Besser man fühlt sich ein bisschen hungrig, als ein bisschen übersättigt! Durch gutes Kauen können alle Nährstoffe besser aufgenommen werden, was die Verdauung fördert sowie Magen und Darm schont.

• Essen Sie regelmässig. Nur die Regelmässigkeit, also eine bestimmte Ordnung und Disziplin, und zwar nicht nur im Essen, bringt unserem Körper das Gefühl von Harmonie.

• Essen Sie warm und versuchen Sie dreimal täglich zu essen. Versuchen Sie, so oft es geht warm zu essen. Milz und Magen bilden nach der Geburt die Grundlage für das Leben. Da der Magen Kälte ablehnt, sollte man den Magen nicht unnötig reizen und kaltes Essen vermeiden. Warmes Essen stärkt unsere Abwehrkraft und das Immunsystem. Tipp: Beginnen und beenden Sie Ihre Mahlzeiten immer „warm“.   Zum Beispiel mit einer warmen Vorspeise oder dem Hauptgericht und beenden Sie die Mahlzeit zum Beispiel mit einer warmen Tasse Tee. Jede Mahlzeit, die Sie auslassen ist ein Energieräuber.

• Vergessen Sie nie zu frühstücken. Morgens ist es wichtig, zuerst „den Ofen anzuheizen und den Kessel langsam zu erhitzen“, damit der Ofen während des ganzen Tages gut brennt. Erst dann wird auf dem Ofen gekocht. Und so funktioniert auch unsere Verdauung. Wenn man zum Anfeuern „nasses Holz“, also Lebensmittel, die Feuchte und Kälte bringen, wie Joghurt, Quark, Käse, rohes Obst und rohes Gemüse, Obstsäfte, grüner Tee usw. benutzt oder wenn im Gegenteil “das Feuer mit Benzin entfacht wird“, das sind Lebensmittel, die das Feuer bringen, wie schwarzer Kaffee oder Alkohol, ist beides falsch. Dies hat einen ungünstigen Einfluss auf unsere Verdauung und auf den gesamten Organismus. Zum Anfeuern ist „trockenes Holz“ nötig, wie z.B. Getreidebreie mit Zimt, z.B. Hirse-, Hafer-, Mais-, Reisbreie…, oder warme Suppen, wie Rinder- oder Gemüsebrühen. In diesem Falle kann man dann während des Tages (von 11 bis 15 Uhr) auch etwas „Ungesundes“ essen, ohne dass es unserer Gesundheit wesentlich schadet. Denn „nasses Holz“ verbrennt auch in einem gut entfachten Feuer!

• Essen Sie in guter Laune, mit guten Freunden und am Esstisch (das ist nicht dort, wo der Computer steht). Essen Sie lieber in Ruhe und vor allem mit guter Laune eine ungesunde Mahlzeit, als im Stress, ängstlich oder wütend, die gesunde Brokkoli zu verschlingen.

• Stellen Sie sich die Frage: „Fühle ich mich nach dem Essen besser als davor?“

Buchtipp: „Frauen essen anders“ von Pascale Anja Barmet. Chinesische Ernährungslehre für das starke Geschlecht. Mit einer Liste über die thermische Wirkung von Nahrungsmitteln und vielen praktischen Tipps.