Schaben / Gua Sha / Münzmassage
Gua Sha ist eine volksheilkundliche Behandlungstechnik, die in ganz Asien angewendet wird.
Gua bedeutet Reiben oder „Schaben“. Sha bedeutet zum einen Sand oder Haihaut und beschreibt die Beschaffenheit der durch Gua Sha hervorgerufenen Hautreaktion. Sha heisst auch Krankheitssyndrom und beschreibt das äussere, sichtbare Zeichen von gestauten Körpersäften und Qi.
Wenn Kälte, Hitze oder Feuchtigkeit in den Körper eindringen und sich festsetzen, verursachen diese Einflüsse Beschwerden. Der Mensch wird krank. Eine Gua Sha Behandlung befördert diese eingedrungenen Krankheitseinflüsse in Form von roten Hauteinblutungen wieder an die Oberfläche und leitet sie aus.
Behandlungsablauf
Um die Haut glatt und geschmeidig zu machen, wird sie vor dem Schaben mit Öl oder einer Creme eingerieben. Mittels eines speziellen stumpfen Werkzeuges wird das eingeölte Areal mit kurzen überlappenden Strichen behandelt, bis eine starke Rötung bzw. Einblutungen unter der Haut entsteht. Diese Einblutungen (Petechien) bleiben für 2 bis 5 Tage sichtbar. Die Haut wird nicht verletzt, es entstehen keine offenen Blutungen.
Gearbeitet wird mit gleichmässigem, sanftem Druck. Traditionell werden häufig Löffel oder Münzen, aber auch Schaber aus Horn oder Kunststoff oder Deckel von Schraubgläsern verwendet. Eine Gua Sha Behandlung ist für die meisten Menschen nicht oder nur leicht schmerzhaft. Beim Schaben werden ganz bewusst Petechien erzeugt, um den Körper zu einer Reaktion zu zwingen.
Gua Sha hat einen regulierenden Einfluss auf den Stoffwechsel und eine starke reinigende und ausleitende Wirkung. Um die Wirkung zu verstärken oder zu ergänzen, kann Gua Sha gut mit anderen Behandlungen kombiniert werden.
Wirkung von Gua Sha
- Gua Sha fördert den Blutfluss und die Nährstoffversorgung des Gewebes
- Die Lymphflüssigkeit und der Abtransport von Schlackestoffen werden angeregt
- Der Körper entgiftet
- Gua Sha senkt den Muskeltonus und löst Gewebeverhärtungen (verspannte Muskeln, Bindegewebsverklebungen...)
- Gua Sha kann Schmerzen lindern und Fieber senken
Nach der chinesischen Medizin bewegt Gua Sha Qi, Blut und gestaute Feuchtigkeit. Gua Sha tonisiert bei Leere von Qi und Blut und entlastet bei Fülle, es kühlt bei Hitze und wärmt bei Kälte. Gua Sha reguliert krankmachende Ungleichgewichte. Gua Sha wird meist am Rücken, Schulter-Nacken und an Armen, Beinen und Gelenken angewandt.
Anwendungsbeispiele
- Kopfschmerzen, insbesondere Migräne
- Muskel- und Sehnenschmerzen
- Verspannungen
- akute Rückenschmerzen
- Hexenschuss
- Fazialisparese
- Durchblutungsstörungen
- Gelenkbeschwerden (Arthrose, Arthritis, Steifheit, Schwellungen)
- Nervenschmerzen
- Asthma
- Menstruationsbeschwerden...
Kontraindikationen
- bei Hautverletzungen, Krampfadern, Varizen
- bei Einnahme von Blutverdünnern, wie Marcumar, Heparin
- bei Blutungsneigung
- bei Implantaten
- bei akuten Infekten, Fieber
- während einer Schwangerschaft